Das Leben ausmisten und endlich regenerieren
Es gibt sie in großer Zahl. Zeitmanagementtechniken.
Sie alle wollen den Gestressten helfen, noch mehr erledigen zu können.
Höhere Leistung in zu kurzer Zeit.
Und so leiden wir unter Hetze, Stress und auch unter unseren To-Do-Listen, die sich immer wieder füllen, sobald ein Punkt davon abgearbeitet wird.

Das Leben ausmisten
Wie verbringen wir unsere Zeit?
Natürlich schlucken die Arbeit, das Versorgen der Kinder, das Einkaufen und sonstige Erledigungen das meiste unserer Zeit. Danach haben wir im Schnitt noch zweieinhalb Stunden Freizeit vor dem Schlafengehen.
Doch in der Reihe unausweichlicher Tätigkeiten sehe ich es immer wieder bei Klienten, Freunden und Familienmitgliedern: Darunter sind auch Tätigkeiten, die bei näherer Betrachtung gar nicht so unausweichlich sind wie angenommen. Vorschnell werden sie nur regelmäßig als solche angesehen. Ich glaube, bei der Einordnung in „unbedingt notwendig“ oder „nicht“ wird oft nicht aufmerksam und kritisch genug hinterfragt. So stehen mitunter viele Punkte auf den Listen, die uns massenhaft Zeit stehlen und deren Wichtigkeit einfach hingenommen wird. Das sind oft Tätigkeiten, die den Erwartungen Fremder genügen und gar nicht unbedingt mit den eigenen übereinstimmen. Die Bedürfnisse der anderen werden damit gestillt, die eigenen dabei oft vernachlässigt.
Zeit für die wesentlichen Dinge
Wie verbringst du deine Zeit am liebsten wenn du frei wählen darfst? Wenn niemand zuschaut? Gibt es davon genug an jedem einzelnen Tag? Oder wird das –wenn überhaupt- auf den nächsten Urlaub verschoben, sodass das Unwesentliche im Alltag regelmäßig Vorrang hat?
Es geht darum, neben den Dingen, die man wirklich erledigen muss, wenigstens die übrige Zeit so zu gestalten, wie man es wirklich möchte. Statt möglicherweise Zeit damit zu verbringen, Sozialkontakte zu pflegen, die dir nicht mehr wirklich am Herzen liegen oder immer wieder gewissenhaft alle Pflichten abzuarbeiten, die sich stets alle immer wieder wiederholen, gönne dir mehr Zeit für dich. Für deine Hobbys, für deine Freunde und für deine Familie.

Dafür müssen wir das Leben ab und an aktiv ausmisten. Damit die Zeit mit dem übereinstimmt, was für uns wesentlich ist und im Leben der Anteil an dem, was reine Freude ist, zunimmt.
Regeneration hält uns gesund
Dann hat diese Zeit auch das Potential, uns Entspannung und Regeneration zu schenken, von der wir dringend mehr benötigen, weil sie zu häufig auf der Strecke bleibt.
Da die meisten von uns sehr pflichtbewusst sind, und dieser Wert in unserer leistungsorientierten Gesellschaft sehr hoch gehalten wird, nimmt Regeneration bei den meisten einen viel zu niedrigen Stellenwert ein.
Sie wird oft verschoben, vergessen und vor allem unterschätzt.

Regenerationsphasen sorgen dafür, dass wir körperlich und geistig langfristig gesund und damit überhaupt erst leistungsfähig bleiben können. In Phasen der Erholung kann der Körper wieder in einen Normalzustand und in ein Gleichgewicht zurück finden. Er kann Stresshormone abbauen und dabei im wahrsten Sinne des Wortes wieder „runter kommen.“ Körper und Geist können Energie sammeln für die nächste Herausforderung und Aktivierung. Bleiben diese Erholungsphasen aus, verbleiben die Stresshormone (besonders Kortisol) auf einem dauerhaft viel zu hohen Niveau und Stress wird chronisch. Mit der Folge, dass er mit der Zeit krank macht.
Gewohnheiten ablegen
Es ist nicht leicht, seine Gewohnheiten zu ändern und damit möglicherweise gegen den Strom zu schwimmen. Abweichungen von der Norm irritieren die Menschen um uns herum und dementsprechend reagieren sie.
Auch unser eigenes Gehirn macht es uns